Spedition Gerhards & Brücker
13. November 2013Simon & Derber GbR
26. Mai 2014Kündigung von Großkunden erzwingt Insolvenz
Montabaur/Nistertal, 16.12.2013
Für die Karl Diehl Lebensmittel-, Spirituosen- und Süßwaren-Großhandel GmbH & Co wurde am 10.12.2013 beim Amtsgericht Montabaur der Antrag zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung hat das Gericht den Rechtsanwalt Joachim Gläser aus Westerburg betraut.
Wie konnte es aber bei dem bereits 1929 gegründeten Großhandels-unternehmen, das sich auf die Belieferung von rund 300 Nachbarschaftsläden in der Region spezialisiert hat, zu dieser Zwangslage kommen? Im Oktober 2013 hatten gleich zwei Großkunden ganz überraschend und kurzfristig bereits zum Folgemonat gekündigt. Die abrupten Umsatzverluste von rund 20 Prozent ließen sich so kurzfristig nicht ausgleichen.
Selbst in intensiven Verhandlungen im Gesellschafter- und Managementkreis sowie in Gesprächsrunden mit den wesentlichen Geschäftspartnern und möglichen Investoren konnten bisher konnten bisher keine tragfähigen Lösungen erarbeitet werden. Trotz grundsätzlicher Bereitschaft der Geschäftsleitung das Unternehmen weiterzuführen.
Mangels finanzieller Reserven musste die Geschäftsführung deshalb ihren gesetzlichen Pflichten nachkommen und beim Amtsgericht Montabaur einen Insolvenzantrag stellen. Damit sind nun alle 30 Arbeitsplätze in Nistertal bedroht.
„Gemeinsam mit der Geschäftsführung werden wir alles daran setzen, zunächst das laufende Geschäft auch im vorläufigen Insolvenzverfahren aufrecht zu erhalten.“ so Joachim Gläser, der sich bereits eine Woche nach der Eröffnung einen ersten Überblick verschaffen konnte. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld abgedeckt. Die gesamte Belegschaft ist hoch motiviert, die Belieferung aller Kunden sicherzustellen.
„Als Insolvenzverwalter ist es mein nächstes Ziel, mittel- bis langfristig im Einklang mit den Gläubigern und Mitarbeitern eine wirtschaftlich tragfähige Lösung zur Erhaltung der Arbeitsplätze ggf. mit Unterstützung eines Investors zu entwickeln.“ beschreibt Joachim Gläser seine Aufgabe der nächsten Wochen.
Vom Lebensmittellager in Nistertal aus beliefert der Großhandel über 300 Nachbarschaftsläden und garantiert damit eine lückenlose Nahversorgung vom Taunus bis zur Eifel und vom Hunsrück bis zum Siegerland.