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1. Juni 2024Wirtschaftlicher Neustart vom Pflegedienst Roos ist gesichert
Nordhofen, 20.09.2024
Mit dem Antrag auf Insolvenzeröffnung am 20. Juni 2024 bei dem zuständigen Amtsgericht Montabaur will sich der Roos Hauskrankenpflegedienst GmbH & Co. KG neu strukturieren. Das Amtsgericht Montabaur hat am gleichen Tag Rechtsanwalt Joachim Gläser von Gläser Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Das Verfahren wurde dann zum 01.09.2024 eröffnet.
Roos Hauskrankenpflegedienst hat sich auf die häusliche Kranken- und Altenpflege spezialisiert. Diese beinhaltet die medizinische Versorgung, wie auch die Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen im Haushalt.
Primäres Ziel sind Fortführung des Betriebs und Erhalt der Arbeitsplätze
Der Geschäftsbetrieb lief zunächst uneingeschränkt und vollumfänglich weiter. Die Fortzahlung der Löhne und Gehälter der knapp 40 Mitarbeiter:innen wurde bis zum 31.08.2024 über das Insolvenzgeld gesichert. In einer Betriebsversammlung hat der Insolvenzverwalter alle Beschäftigten über die weiteren Schritte informiert und die Fortführung des Betriebes zum obersten Ziel erklärt. Schon während der Prüfung verschiedener Szenarien meldeten sich mehrere interessierte Investoren. Im Wege der übertragenden Sanierung hat der Betrieb bereits zum 01.09.2024 einen neuen Inhaber gefunden.
Menschlicher Ansatz führte zu wirtschaftlicher Schieflage
„Der Betrieb hat einen hervorragenden Ruf hinsichtlich der Kundenzufriedenheit, weswegen die Fortführung aus gesellschaftlicher Sicht gewünscht und notwendig war“, sagt Joachim Gläser. „Dennoch muss in jedem Unternehmen auch wirtschaftlich gedacht werden“, so der Insolvenzverwalter weiter. „Durch die gesetzlich geregelten Vorgaben für bestimmte Pflegeleistungen bleiben nur kleine, unrealistische Zeitfenster um die Menschen ausreichend zu versorgen. Der persönliche Kontakt, den viele Menschen wünschen, bleibt dabei häufig auf der Strecke. Hier hat sich das Roos-Team immer für den menschlichen Ansatz entschieden. Aus rein wirtschaftlicher Sicht wurde dies neben einer größeren Fehlinvestition dem Betrieb zum Verhängnis“, so der Rechtsanwalt Joachim Gläser in der Rückschau.
Dabei ist den Mitarbeiter:innen aus seiner Sicht ein großes Lob auszusprechen, die sie zu jedem Zeitpunkt an einem Strang gezogen haben. Jeder hätte sich aufopfernd für den Pflegeberuf eingesetzt. Das Wohl der Patienten stand für alle Mitarbeiter:innen offensichtlich immer an erster Stelle.
„Ich bin nun sehr zufrieden, dass die pflegebedürftigen Menschen der Region Westerwald wieder in gute Hände übergeben werden konnten“, so das Resümee von Rechtsanwalt Gläser.